Ein Ort an dem es mir wirklich gut gefallen hat, herzliche Menschen, entspannte Atmosphäre, liebevolle und durchdachte Einrichtung und erfrischende Geschmacksexplosion am Gaumen. Dazu wollte ich mehr wissen und habe Cynthia und Tamara kennen gelernt.
Cúrcuma gibt es in El Chaltén seit fünf Jahren, im ersten Jahr war es eine Küche die Gerichte zum Mitnehmen anbot. Heute wird das Lokal von zwei Frauen betrieben. Tamara und Cynthia, zwei wunderbare Menschen die gaumenschmeichelnde und gesunde Köstlichkeiten zaubern. Der Laden wuchs mit dem Ort und auch mit jedem Jahr. Als Tamara vor sechs Jahren aus Buenos Aires nach El Chaltén zog, gab es kein Internet und kein Telefonempfang. Es wohnten 400 Menschen in dem Ort und oberhalb der Stadt gab es einen Wohnblock. Heute gibt es fünf weitere Wohnblöcke und auch Internet. Mittlerweile zählt der Ort ca. 700 Einwohner und etwa 1.000 in der Hochsaison.
Tamara erzählte mir, dass sie sich schon seit ihrem 17. Lebensjahr vegetarisch ernährte. Die Akzeptanz in der Familie war erst schwierig, schließlich sind Argentinier dafür bekannt viel und gutes Fleisch zu züchten und zu essen. So wird dann auch mal ganz schnell zu einem Familienfest ein Schwein geschlachtet.
Schon lange bevor sie Vegan wurde, hat sie sich darüber Gedanken gemacht, zu der Zeit gab es nur noch nicht so viel Information über den Veganismus. Als sie dann vor sechs Jahren den Entschluss fasste, vegan zu werden, hat sie auch parallel ein Pärchen in El Calafate kennengelern. Die beiden boten Kurse und auch mehr Informationen zu diesem Thema an.
Die Idee zu Cúrcuma ist im Prinzip Hand in Hand mit dem Vegan werden und der Suche nach mehr Informationen entstanden. Im Endeffekt hat sich das dann alles von allein gefügt.
Die Namensgebung Cúrcuma kommt von der Wurzel, „Sie ist gesund und hat eine wunderschöne Farbe“, wie Tamara findet.
Heute bietet das Lokal für seine Gäste Platz im Erdgeschoss, einem süßen Aufbau im Dachgeschoss und im Sommer auch im Gemüsegarten oder auf der Terrasse.
Tamara pflegt ihren Gemüsegarten mit voller Liebe. Stolz zeigte sie mir die verschiedenen Pflanzen, die sie anzubieten hat. Alles was im Gemüsegarten wächst wird für die Gerichte verwendet. Leider reicht der Platz aber nicht und der Boden ist nicht gut genug, um alle Gemüsesorten für die Rezepte anzubauen.
Weitere Zutaten bezieht sie aus Mendoza und alle anderen organische Produkte aus einem „Netzwerk“, wo der Kontakt in Buenos Aires sitzt. Es ist äußerst schwierig in Argentinien besondere Zutaten zu bekommen, so sagt sie.
Die Liebe und das Wissen zur Gartenpflege hat sie von ihrer Oma, schon als Kind liebte sie es Oma im Garten zu helfen, erzählt sie mir mit einem breiten Grinsen.
Sie berichtete mir, dass sie gerade Apfelbäume entdeckt hat, die stehen ca. 30 km aus der Stadt raus und scheinbar kümmert sich keiner um die Bäume. Es wachsen kleine Äpfel, auch um diese muss sich jemand kümmern. Tamara überlegt genau das zu tun.
Das Kochen haben die beiden sich selber beigebracht. Tamara liebte es schon immer mit Essen zu experimentieren und verschiedene Gerichte in einer gesunden Variante zu kochen. In einem Thailand Urlaub besuchten sie einen Kochkurs, um Ideen anzuregen. Nur leider sind die Zutaten in Asien ganz andere als hier in Argentinien.
Ich kann auch nicht Veganern oder Vegetariern nur wärmstens empfehlen hier zu essen. Das kleine Lokal ist unglaublich gemütlich und die Mitarbeiter strahlen mit Freude und Herzlichkeit. Hier ist ganz viel Liebe in der Einrichtung zu sehen und im Essen zu schmecken.
Der Ort ist perfekt um Tage mit schlechtem Wetter hier durch leckeres Essen zu einem Schönen zu ändern.
Die Karte hat zwei Vorspeisen, sieben Gerichte, Nachtisch und jede Menge vitaminhaltige Getränke zu bieten. Alles wird frisch zubereitet und nicht aufgewärmt, somit kann das Essen auch etwas dauern. Das Warten lohnt sich aber, versprochen!
Für das köstliche, gesunde Essen in ziemlich guten Portionen sind die Preise angemessen.
Für einen Veganer/Vegetarier sind 7 Gerichte bereits eine riesen große Auswahl.
Wir haben fast alles durchprobiert und können uns nicht entscheiden welches Gericht das Beste ist. Einer unser Favoriten ist aber der Powersalat, solltet ihr mal in El Chaltén sein, dürft ihr diese Köstlichkeit nicht missen.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch jedem empfehlen den Film „The Game Changers“ auf Netflix zu schauen. Hier wird ziemlich klar dargestellt, wie wichtig unsere Nahrung ist und was sie mit uns tut.
Zu guter Letzt gilt mein Dank für die netten Gespräche und die vielen leckeren Köstlichkeiten jedoch dem gesamten Team von Cúrcuma.
Muchas gracias!
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