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AutorenbildKaro

Der größte Salzsee der Welt - Salar de Uyuni

Stadt Uyuni

Uyuni ist für uns die erste Stadt in Bolivien und wir waren sehr gespannt was uns erwarten wird. Und der erste Eindruck war überraschend anders als wir es von den vorherigen Städten gewohnt waren. Die Straßen, sehr groß und jeder fährt wie er will. Die Schlaglöcher in der Stadt sind schlimmer als die Pisten auf der Lagunenroute. Verkehrsregeln gibt es nicht. Selbst die eine Ampel scheint nur Deko zu sein, da sie außer Betrieb ist.


Am Straßenrand viel Müll, überfüllte Container und Hunde, die darin wühlen und nach etwas essbarem suchen.

Als wir in die „Marktstraße“ abbiegen, sehen wir jede Menge kleine Stände und traditionell gekleidete Omis die Waren verkaufen.

Als wir hier das erste Mal einkaufen gehen musste ich an „Gariunai“ in Litauen denken. Da sah es vor 10 Jahren auch so aus. In „Gariunai“ kriegt man alles, vom Nagellack bis zum Autoreifen und so scheint es auch auf dem Markt in Uyuni zu sein. Das Einkaufen wird hier zu einer neuen Herausforderung, man läuft von Stand zu Stand und hofft seine Einkaufsliste abhaken zu können. Beim Einkaufen wird gehandelt, das ist völlig normal hier. Die vielen kleinen Stände werden hauptsächlich von traditionell gekleideten „Omis“ betrieben. Nudeln, Mehl, Reis und vieles mehr wird direkt als Kiloware aus großen weißen Säcken verkauft. Das finden wir toll. Die wenigen Quadratmeter des Standes sind meistens komplett mit den Säcken vollgestellt und auch die Omis sitzen zwischen den Nudeln, als wenn man sie dort zwischengelagert hätte. Gerne hätten wir sie fotografiert, jedoch war keine der Damen bereit dazu.

Einen Supermarkt gibt es auch, in Form von einem Kiosk mit europäischen Preisen. In dem Supermarkt sind nur Touristen anzutreffen. Das ist also der „unsortierte Norden“ Südamerikas. Herrlich schön empfinden wir das, aber auch ganz schön anstrengend. Denn als Veganer hier eine Sojamilch zu finden, grenzt an Unmöglichkeit. Zum Glück hatten wir uns in Chile eingedeckt, mal schauen wie lange die Reserve reicht… hoffentlich bis La Paz.

In Uyuni verbrachten wir noch ein paar Tage, wir besuchten den Lokomotiv-Friedhof, checkten nach den Offroad-Erfahrungen den Bulli durch, fanden dann doch noch ein Lokal, welches veganes Essen anbot und genossen die Zivilisation nach der Lagunenroute.


Zudem traffen wir auf bekannte Reisende, wisst ihr noch die Ranger Geschichte? Anne und Tibault hatten wir kennengelernt als wir zum Perito Moreno Gletscher fuhren. Und nun standen sie mit ihrem Auto vor dem gleichen Lokal wie wir. Ein schönes Wiedersehen.


Salar de Uyuni

Für uns ging die Fahrt weiter zum Salar de Uyuni, dem größten Salzsee dieser Welt. Fabian ergänzt folgendes: „Es ist ein prähistorischer See in dem die Dinos früher gebadet haben.“

Wir wussten schon vorher, dass der Salzsee momentan mit Wasser bedeckt sein wird, denn die Regenzeit hatte gerade ihre Saison hinter sich gebracht. Aber auch mit Wasser ist der See befahrbar. Jedoch fährt man teilweise durch ca. 30cm tiefe Salzmatsche. In der Trockenzeit ist der Salzsee wasserfrei und daher noch leichter befahrbar. Wir wollten mal schauen wie weit wir auf dem „Trockenen“ kommen. Den Tornado in den Salzsee rein zu fahren, war nicht unser Plan. Nicht umsonst stand der Tornado die letzten 7 deutschen Winter sicher in einer Scheune, wenn auf den Straßen Salz gestreut wurde. Diese 7 Winter nun innerhalb von 30 Minuten zu Nichte zu machen, kam nicht in Frage.

Aber auch hier gibt es natürlich, wie auf der Lagunenroute, geführte Touren. Sicherlich 50 Landcruser oder mehr fahren pro Tag auf den Salzsee, unser Plan war eine Erkundung auf eigene Faust, beziehungsweise auf eigenen Füßen.

Ziemlich zufriedenstellend sind wir auf eine trockene „Salzinsel“ gefahren. Von da aus hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf den See. Salz, soweit das Auge reicht und noch viel weiter und nach einem Spaziergang auf dem See, mussten wir feststellen, in allen möglichen Variationen. Salz als harter Boden, Salzwasser, Salzmatsche, Salz als weicher Sand, Salzkristalle und Salz als trockene Schlieren auf der Haut und den Klamotten. Spektakulär auch, dass man den Horizont nicht sehen konnte, wenn die Sonne schien, dann verschmolz die Erde mit dem Himmel.

Früher müssen die Menschen geglaubt haben, dass die Erde hier ein Ende hat. Ein einzigartiges Erlebnis!

Wir wollen wieder kommen, nächstes Mal in der Trockenzeit um dann mit dem Tornado auf dem größten Salzsee dieser Erde zu fahren.



Möhrchencream de Alemania

Schon länger haben wir den Gedanken in unseren Köpfen, unsere Reisekasse durch ein kleines „Geschäft“ aufzustocken. Viele Reisende verkaufen nebenbei „handmade stuff“, welcher bei vielen pauschalen Touristen gut ankommt. Das wollen wir auch probieren. Also haben wir überlegt, wie wir denn etwas Geld verdienen könnten. „Basteln“ kam für uns nicht in Frage, auch Postkarten oder ähnliches zu verkaufen schien uns nicht „zielführend“. Wenn wir so reisen, dann Essen wir gerne, denn die vielen Eindrücke machen hungrig und so kam die Idee, Mörchencream zu verkaufen. Einfach mal aus Spaß, um mit Leuten zu quatschen und zu sehen ob es sich überhaupt verkaufen lässt. Unsere Kunden sollen natürlich ebenfalls Touristen sein und nicht die ohnehin schon „ärmere“ Bevölkerung.

Also haben wir uns mit den notwendigen Zutaten eingedeckt und mal was hergerichtet.

Die „Salzinsel“ eignete sich perfekt, denn hier kommen alle Touristen vorbei, die mit einer gebuchten Tour auf den See fahren. Und da es uns ja nicht wirklich ums Geschäft geht, wollen wir nebenbei von hieraus den wunderschönen Sonnenuntergang beobachten.

Ach und falls eben niemand was kauft, ist unser Abendessen schon fertig… So oder so können wir also nur profitieren.


Eine kurze Geschichte am Rande:

Kein Pfeffer am Salzsee

Bei der Vorbereitung ist uns der Pfeffer ausgegangen. Und um die richtige Würze für die Mörchencream zu haben, brauchen wir Pfeffer. Also sind wir los in das kleine Dorf vor dem Salzsee und haben jeden kleinen Kiosk und jeden der was verkaufte nach Pfeffer gefragt. „No hay“ – „Gibts nicht“, war meistens die Antwort.

Kurz dachten wir nach Uyuni zurück fahren zu müssen, aber da kam uns die Idee in den zwei Hotels nachzufragen. Und tatsächlich, das zweite Hotel, füllte unsere Pfeffermühle und somit konnte auch die Mörchencream perfekt abgeschmeckt werden.

Der Verkauf lief gut, viel besser als gedacht oder gehofft, aber ziemlich entspannt und wir sind mit vielen Reisenden ins Gespräch gekommen.

Den Preis für ein Sandwich mit Mörchencream konnten unsere Kunden selbst bestimmen. Quasi auf Spendenbasis. Der Abend war spaßig und nebenbei hat er uns auch ein wenig Geld gebracht. Mal schauen wann wir das nächste Mal Lust haben Mörchencream zu verkaufen…

Ab jetzt gilt unser Motto: „Mit Mörchencream um die Welt!“

Bitte nicht zu ernst nehmen… haha…


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