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AutorenbildKaro

Nationalpark Hunde Schmuggler on Tour – Perito Moreno Gletscher

Kaum haben wir Torres del Paine verarbeitet, kommt auch schon das nächste Highlight. Nationalpark Los Glacieres. Ja - richtig Nationalpark, auch hier darf der Hund nicht mit rein.

Aber da wir nun professionelle „Nationalpark Hunde Schmuggler“ geworden sind, wollten wir auch hier diese Hürde nehmen.


Am Abend vorher wollten wir mit La Elephanta und noch einem französischen Pärchen, welches wir noch nicht kannten, vorm Parkeingang campen und gemeinsam essen.

Wir waren zunächst noch in El Calafate mit Brot backen und Vorbereitungen auf den Aconcagua beschäftigt. Natürlich wollten wir uns auch noch schnell das Örtchen angucken, sodass der Tag im nu rum war.

In der Abenddämmerung sind wir Richtung Nationalpark aufgebrochen in der Hoffnung unsere Freunde zu finden. Natürlich wurde es dunkler und man konnte immer weniger erkennen, gerade als wir die Hoffnung schon aufgeben wollten, haben wir im Dunkeln ein kleines Licht flackern sehen. Von der Straße aus ging auch ein kleiner Feldweg in diese Richtung.

Naja, dachten wir, wir gucken da mal, wenn wir sie dort nicht finden, dann bleiben wir da halt trotzdem stehen. Irgendwo müssen wir ja eh schlafen. Während wir uns dem Licht näherten, verschwand es. Dafür konnten wir aber immer klarer die Umrisse von einem Camper erkennen, und als wir dann eine kleine Linkskurve nehmen mussten, leuchteten unsere Scheinwerfer sechs Menschen an, die im Dunkeln saßen. Es waren Mario, Karolina, Amelia, Helena und das französische Pärchen Thibault und Anna. Alle Mann am Tisch haben geglaubt, dass ein Ranger mit seinem Jeep kommt. Vor lauter Panik haben sie das kleine Lagerfeuer gelöscht und saßen mucksmäuschenstill am Tisch. Die Erleichterung und Freude waren groß als sie realisierten, dass es nur der Tornado war. Wir haben einen wunderschönen Abend zu acht verbracht.


Am nächsten Morgen fiel es dann doch allen recht schwer aufzustehen. Die eine oder andere Weinflasche hatten wir wohl doch getrunken.

Nachdem wir uns alle sortiert haben, sind wir in den Nationalpark. La Elephanta wurde zu unserem Komplizen. Sie fuhren vor, falls uns ein Ranger etwas sagen will, springt Fabian schnell aus dem Auto und geht nach vorne, sodass am Auto keiner mit uns spricht und Myliu nicht bellen muss. Der Eingang zum Nationalpark war problemlos, Fabian parkte „verdeckt“ hinter La Elephanta und ich holte die Tickets.

Ironischerweise haben wir dann ein „Informationsbeutel“ bekommen, auf dem steht Hunde müssen zuhause bleiben. Ich beruhigte mein Gewissen mit dem Gedanken: Naja, Myliu ist zuhause. Mit Anspannung und in der Hoffnung, dass uns keiner auf das Auto oder sonst irgendwas anspricht, fuhren wir weiter - jeder Augenkontakt mit Fremden wurde gemieden.

Mario und co. wollten eine Bootstour zum Gletscher machen. Wir nicht, wir wollten eigentlich nur zu den Balkonen.

Mario blieb am Hafen und wir fuhren weiter. Der Gletscher, schon von der Straße aus zu sehen, strahlte mit all seiner Pracht. Wahnsinn, sowas hatte ich noch nie gesehen. Noch fasziniert von dem Anblick freute ich mich auf die Balkone. Und dann unsere schlimmste Erwartung: Ein Ranger auf der Straße. Langsam fuhr Fabian vor, mich überkam die Panik, ich sagte noch: fahr einfach vorbei, aber da war es schon zu spät. Fabian kurbelte das Fenster runter und fing an mit dem Ranger zu reden. Natürlich bellte Myliu.

Zum Glück war der Ranger freundlich und erklärte uns, dass wir mit dem Hund nicht reindürfen. Auch hier haben wir unser Bestes gegeben und gehofft das der Ranger uns durchlässt, wenn wir versprechen den Hund im Auto zu lassen. Aber auch hier keine Chance. Er sagte wir sollen zurück in die Stadt fahren den Hund dalassen und dann wiederkommen. Während des ganzen Gesprächs habe ich kein Wort gesagt. Als der Ranger sagte, wir können unsere Tickets stempeln lassen und dann später wiederkommen, habe ich angefangen die Tickets zu suchen. In der Hektik hatte ich auf einmal den vorher genannten „Informationsbeutel“ in der Hand. Der Ranger deutete darauf. Fabian riss mir den Beutel aus der Hand und erklärte dem Ranger, dass er dachte dies wäre dafür da, um den Hundehaufen aufzusammeln. So ganz nach der Devise: „Sei schlau, Stell dich dumm“.

Leider half alles nichts, wir mussten umdrehen. Wir fuhren zum Hafen, erstmal Gedanken sortieren. Noch sind wir im Park und noch ist Mario mit Familie auch da. Nur gerade auf einem Boot zum Gletscher. Okay wir müssen Zeit schwinden lassen, damit der Ranger denkt wir waren in der Stadt, haben den Hund abgegeben und sind „ohne Hund“ wiedergekommen.

Aber wohin mit Myliu in der Zwischenzeit?

Am Abend vorher hatten wir mit unseren Freunden bereits einen „Notfall-Plan“ ausgearbeitet: Im Fall der Fälle nehmen sie den Hund, nachdem sie sich den Park angeschaut haben.

Nunja, jetzt mussten wir nur noch irgendwie die Zeit überbrücken. Also entschieden wir uns dazu, auch die Bootstour zu machen.


Besuch vom Fuchs beim Plan aufschreiben

Da unsere Freunde bereits mit einem Schiff fuhren und wir uns nicht sicher waren, ob wir sie vor unserer Bootstour treffen würden, haben wir ganz Undercover-mäßig einen Plan aufgestellt. Auf einem kleinen Zettel notierten wir den geheimen Ablauf und die genaue Position für die geplante Myliu-Übergabe. Der Zettel sollte an die Windschutzscheibe von La Elephanta.



Zum Glück haben wir sie noch mal getroffen, bevor wir aufs Boot gingen. Der Plan wurde bestätigt, Mario fuhr zu den Balkonen und wir nahmen das Boot.

Die Boots Tour war schön, schon spektakulär so ein Gletscher und erst recht, wenn etwas von dem Gletscher abbricht.

Der Gletscher Perito Moreno (250 qkm) hat ungefähr die Fläche von Buenos Aires (203 qkm), reguliert das Klima und ist eine der wichtigsten Süßwasser Quellen auf der Welt.

Nach der Bootstour sind wir zu unserem geplanten Übergabepunkt gefahren. Die Wartezeit haben wir uns mit Zukunftsgesprächen und Fotografieren vertrieben.

Als Mario kam, war niemand außer uns auf dem Parkplatz. Perfekt für die Übergabe. Wir verabredeten uns für den Abend an der gleichen Stelle wie in der Nacht vorher.

Myliu sprang sofort in La Elephanta, schließlich kannte er die Familie nun auch sehr gut.

Mario fuhr aus dem Park und wir zu den Balkonen.

Diesmal war kein Ranger da. Im Nachhinein hat sich auch herausgestellt, dass der Ranger die Besucher lediglich auf einen großen Parkplatz umleitet, wenn die Parkplätze an den Balkonen bereits voll sind.

Atemberaubend die Sicht, der Gletscher und die Atmosphäre.

Im Nachhinein viel besser als die Bootstour.

Hier konnten wir den Gletscher ganz nah erleben. Näher als auf dem Boot.

Eine Stunde haben wir auf den Balkonen verbracht, bis Fabian der Hunger quälte. Wir hatten nur gefrühstückt und durch die ganze Aufregung hatten wir das Essen ganz vergessen und mittlerweile war es schon 19 Uhr.

Nach einem kurzen Snack haben wir den Nationalpark verlassen.

Myliu fehlte uns, keiner da, der auf sich aufmerksam machte. Egal ob mit an stupsen des Ellbogens während der Fahrt oder beim Klau irgendwelcher Gegenstände innerhalb seiner Reichweite.

Als wir den Übernachtungsplatz erreichten, kam uns Myliu schon mit Helena entgegen.

Myliu freute sich so sehr, dass er mit aller Kraft zu uns lief. Die süße 9-jährige Helena hielt die Leine aber fest in der Hand und somit landete sie mit voller Wucht auf dem Boden. Ohne Rücksicht auf Helena zu nehmen, zog er weiter Richtung Bulli, aber Helena ließ immer noch nicht los. Ich sprang aus dem Auto und nahm ihr den aufgeregten Hund ab.

Zum Glück ist ihr nichts passiert.

Amelia und Helena hatten scheinbar soviel mit Myliu gespielt, dass er kaum im Bulli angekommen, sofort einschlief.

Ein schöner, spannender und vor allem aufregender Tag geht zu Ende.

1 comentario


Dennis M.
10 nov 2019

Das ist kein Fuchs, sondern ein Schakal 😋

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