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AutorenbildKaro

Tornado auf dem Mond

Und dann ging es auf einmal so schnell. Stur stracks sind wir aus Chile wieder nach Argentinien. Das letzte Mal nach Argentinien, bevor wir über die Atacama Wüste in Chile nach Bolivien einreisen.

Auf Empfehlung von anderen Reisenden sind wir über den Paso Aqua Negra, der sich auf fast 4800 m Höhe befindet, wieder in Argentinien angekommen.

Weder ich noch der Bulli, geschweige denn Myliu waren jemals zuvor so hoch oben.

Der Höhe bin ich mit Respekt begegnet, vor allem ab dem Moment wo ich merkte, dass beim Einatmen die Luft die Lungen nicht mehr ganz füllt.

So wage bekomme ich eine Vorstellung wie es den Männern auf dem Aconcagua erging.

Zum Glück musste ich nicht viel machen außer mich zurücklehnen und die Aussicht genießen.


Die argentinische Seite, begrüßte uns mit einem kleinen Vorgeschmack auf die landschaftliche Kulisse, die uns in den nächsten Tagen noch begleiten sollte.

Wir waren uns einig, das sieht ganz nach einer Dinosaurier Landschaft aus! Wobei man die Vorstellung auch vielleicht mehr von Hollywood übernommen hat.

Nichts desto trotz: Hier lebten vor vielen Millionen von Jahren Dinosaurier!

Wir besuchten den Ischigualasto Park, hier wurden nämlich einige Überreste von Dinosaurier Knochen ausgegraben. Und neben dem ziemlich modernen Museum zu Dinosauriern, die hier lebten, hat der Park auch eine atemberaubende und ja schon fast eine unwirkliche Landschaft zu bieten. Auch Valle de la Luna genannt.

Diese Landschaft entstand vor etwa 200 Millionen Jahren und bietet eine Anschauung der Schichten der Erde. Diese „Schichten“ sind durch Interkontinentale Plattenverschiebung entstanden.

Ich stelle mir das folgender Maßen vor: man nimmt einen Stapel Karten und schiebt diesen zur Seite, es entstehen Schichten. Und so ungefähr ist es auch mit unserer Erde passiert, denn nur so kommen die unterschiedlichen Erdschichten, welche eigentlich übereinander liegen zum Vorschein an die Erdoberfläche.

Interessant sind auch die sogenannten „Boccia Kugeln“ die mitten im nirgendwo zu finden sind. Lange wusste man nicht was das ist, aber heute vermutet man, dass es vorher einen Süßwassersee gab, und unterschiedliche Strömungen, bestimmte Mineralien so formten, dass es heute Kugeln aus Stein sind. Seltsam bleibt jedoch, dass diese Kugeln nur an einer Stelle zu finden sind.

Aber seht selbst:

Die Besichtigung des Provinzparks inklusive Museum hat uns übrigens 600 Pesos (etwa 9 Euro) gekostet und dafür bekommt man ganz schön viel zu sehen.

Genauer: Die 40km lange Tour durch den Park erfolgt mit dem eigenen Auto und dauert im Schnitt wohl 3 Stunden. Die Dauer scheint aber je nach Gruppengröße oder Gästen unterschiedlich zu sein, denn unsere Tour hat sogar 4 Stunden gedauert. Man kann nämlich nicht einfach so drauflosfahren, sondern muss sich einer Gruppe mit Guide, welcher mit dem Auto vorfährt, anschließen. Uns hat das ziemlich gut gefallen, da wir Myliu bei uns haben konnten und dies sogar mit offizieller Erlaubnis.

Einige Mitarbeiter im Park sprechen englisch, die geführte Tour gab es bei uns jedoch nur auf spanisch. Die Broschüre des Parks, welcher übrigens zum UNESCO Welt Naturerbe zählt, ist dafür wieder zweisprachig.

Gerade für Overlander können wir einen Besuch nur empfehlen, denn die anschließende Übernachtung, sowie warme Duschen und das Auffüllen unserer Trinkwassertanks waren kostenlos. Freies WLAN gibt es hier ebenfalls, scheint aber nur für Social-Media und WhatsApp freigeschaltet zu sein. Allen Lesern aus Deutschland möchten wir hier nochmal kurz an dieser Stelle erklären, dass der Park mal wieder mitten im Nirgendwo in der argentinischen Steppe liegt und der Empfang mit dem Smartphone somit lange nicht selbstverständlich ist.

Generell kam uns die gesamte Anlage sehr gepflegt und modern vor, zuletzt wird der Eindruck wohl durch die freundlichen und motivierten Mitarbeiter abgerundet. Vor allem letzteres war bei unseren vorher besuchten Nationalparks nicht immer der Fall.


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