Der unbehaglichste Teil unserer Reise ist wohl erstmal die Verschiffung. Hier haben wir keine Erfahrung und müssen auf andere vertrauen und hoffen das alles gut geht.
Container oder Ro-Ro?
Die klassische Containerverschiffung kennt ja jeder, Ro-Ro heißt Roll on - Roll off und irgendwie verbindet Fabian damit höchstens den Autoexport. Für uns kam am Anfang nur die Containerverschiffung in Frage, bei einer Verschiffung auf eigenen Rädern hatten wir irgendwie ein ungutes Gefühl. Gerade Fabian sah bei der Ro-Ro Variante unseren Tornado wohl eher als zerbeultes etwas vor sich und deswegen konzentrierten wir uns auf die Suche nach einer bezahlbaren Verschiffung im Container.
Einige Wochen später waren wir schlauer. Die großen bekannten Unternehmen arbeiten nicht mit privaten Personen. Die wenigen kleineren Unternehmen waren nicht besonders seriös. Hinzu kam die Schwierigkeit, dass in einigen Häfen eine direkte Entladung des Containers nicht möglich ist. Heißt konkret, der Container würde nach der Verschiffung noch zusätzlich mit einem Lkw zu einem Gelände außerhalb des Hafens gefahren werden müssen um ihn erst dann dort zu entladen. All dieses Handling muss natürlich bezahlt werden und macht die Containerverschiffung somit für uns uninteressant.
Nach weiteren Recherchen zur Ro-Ro Verschiffung mussten wir dann feststellen, dass es kaum negative Erfahrungsberichte gibt und kostentechnisch passte die Verschiffung auch gut in unser Budget.
Der Anbieter
Grundsätzlich gibt es mehrere Anbieter für eine Verschiffung. Wir haben mehrere Anbieter angeschrieben und angefragt, konkrete Angebote haben wir jedoch nur von Sea Bridge und Cravan-Shippers erhalten. Das Angebot und auch der einfache Umgang mit Caravan-Shippers haben uns dann mehr zugesagt.
Die Verschiffung für Ende Juli/ Anfang August haben wir bereits im April online gebucht.
Alle Unterlagen und weitere ausführliche Informationen für die Verschiffung sind auf der Webseite von Caravan-Shippers zu finden.
Der Preis ist von dem Fahrzeug und auch von dem Zielland bzw. Hafen abhängig, hierfür kann man auch ein unverbindliches Angebot bei Caravan-Shippers anfordern.
Natürlich treten kurz vor der Verschiffung viele Fragen auf, auch hier haben wir viel mit Caravan-Shippers kommuniziert und sehr zeitnah Antworten erhalten.
Zusätzlich haben wir von Caravan-Shippers Informationen zu einer Fähre von Buenos Aires nach Montevideo sowie auch eine Anleitung zur Abholung des Fahrzeugs aus dem Hafen von Montevideo erhalten.
Die detaillierte Anleitung (inklusive Fotos der aufzusuchenden Gebäude) vermittelt zumindest mir ein gutes Gefühl. Man weiß wohin man muss, welche Dokumente man braucht und welche Dokumente man dann bekommt.
Die Anlieferung im Hafen
Den Bulli haben wir am 29.07.2019 im Hamburger Hafen abgegeben.
Die Anlieferung erfolgte am Terminal O'Swaldkai um 13:00 Uhr.
Der Mitarbeiter von Caravan-Shippers hat Fabian zur Anmeldung abgeholt,
Ich musste mit Myliu vor den Toren des Terminals warten.
Die Anmeldung ging recht flott, danach haben wir noch die letzen Sachen aus dem Bulli in unseren Rucksäcken verstaut und dann durfte der Tornado auch schon in den Hafen.
Im Hafen selbst, wurde der Bulli vom Hafenpersonal auf Schäden wie Kratzer oder Beulen untersucht. Alles wurde auf Fotos festgehalten und wird hoffentlich auch nicht für spätere Versicherungsfälle benötigt. Nach der kurzen Inspektion durfte Fabian dann den Bulli auf sein Warteplatz stellen und den Schlüssel abgeben. Gewundert hat uns dann aber doch, dass weder äußere Abmäße, noch Gewicht, oder Inhalt des Fahrzeugs kontrolliert wurden.
Das Schiff
Nun steht der Bulli im Hamburger Hafen und wartet darauf dass das Schiff "Grande San Paolo" von der Grimaldi Reederei im Hafen eintrifft, der Tornado verladen wird und wieder Richtung Montevideo ablegt.
Achja - man kann die Position des Schiffes nachverfolgen.
Für uns wird das sicher die meistbesuchte Webseite in den nächsten 5 Wochen sein.
Und nun?
Sobald der Bulli verladen wurde, wird ein Bill of Lading ausgestellt. Dieses Dokument ist quasi wie ein Abholschein. Zur Abholung benötigt man das Original und um das Original zu bekommen muss man erst seine Rechnungen bezahlen.
Das bedeutet, dass wir die Rechnungvon Caravan-Shippers für die Abwicklung und Verladung aus Hamburg bekommen, sobald der Bulli auf See ist, Nachdem wir diese bezahlt haben, bekommen wir das originale Bill of Lading (B/L). Damit können wir dann in Montevideo unseren Bulli abholen. Zumindest in der Theorie, aber wie es dann wirklich abläuft berichten wir heir später...
Und nun heißt es: Checken wo das Schiff ist und hoffen, dass die Überfahrt reibungslos klappt.
Um Rechtlich auf der sicheren Seite zu sein:
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Verschiffung & alles was dazu gehört bezahlen wir eigenständig.
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